Neues Gefährt für Selber Erfolgsprojekt „Seniorenbus“

Der Selber Seniorenbus ist ein Konzept, das zur Einführung bundesweit für Schlagzeilen gesorgt hat.

Die Besonderheit ist nämlich die Art der Abrechnung. Üblicherweise wird Individualverkehr von Nutzerinnen und Nutzern selbst oder durch Zuschüsse aus Steuergeldern finanziert. Nicht allerdings beim Selber Seniorenbus. Die Buslinie, die Senioren zum Arzt, zur Apotheke oder zum Einkaufen und zurück bringt, wird von den angefahrenen Stellen bezahlt und stellt so ein innovatives Konzept dar, das vermutlich noch heute einzigartig in Bayern und darüber hinaus ist. Dass der Seniorenbus mittlerweile im 13ten Jahr in Selb unterwegs ist zeugt von der Attraktivität des Angebots. Im Frühjahr 2024 konnte jetzt ein neuer Bus vom Unternehmen Detlef Strößner angeschafft werden. Dieser verfügt nun über mehr Plätze, mehr Stauraum, mehr Komfort und eine bessere Ausstattung dank Ledersitzen.

Weitere Informationen zum Seniorenbus:

Angefangen hat alles im Jahr 2011 durch eine Idee von Ulrich Pötzsch (damals noch Stadtrat der Aktiven Bürger Selb). Das Einkaufen in Selb wurde für ältere Menschen immer schwieriger, da kleine Lebensmittelgeschäfte mehr und mehr geschlossen wurden und die großen Märkte sich auf wenige Standorte konzentrierten. Diese waren zu Fuß, teils mit vollen Einkaufstauschen schwer erreichbar und auch öffentliche Busverbindungen zu den Märkten gab es nicht. Oftmals musste man auf Mietautos ausweichen, was auf Dauer vor allem eine finanzielle Belastung darstellte. Es musste also eine Lösung her. Es benötigte ein Angebot, das ausgewählte, zentrale Ziele anfährt und den Nutzern zudem kostenlos zur Verfügung steht. Das war der Startschuss für den Selber Seniorenbus.

Finanziert wird alles durch Spenden, die hauptsächlich von Firmen, Apotheken, Ärzten etc. stammen, die auch im Fahrplan berücksichtigt sind. Mit dem Unternehmen Detlef Strößner hat Pötzsch von Beginn an einen verlässlichen Partner gefunden, der die Fahrten mit einem 19-Sitzer anbietet. Drei Jahre nach dem Start der Aktion konnte ein Träger gefunden werden, der sich bis heute um Organisation und Verwaltung kümmert – der Diakonieverein Selb e. V..

„Die monatlichen Kosten für den Seniorenbus belaufen sich auf 1.800 €. Finanziert wird das Projekt durch Spenden, weshalb wir uns auf einen festen Kreis an Spendern verlassen können und uns über jeden neuen Spender sehr freuen. Ich bin dankbar, dass mit Hilfe des Diakonievereins Selb e.V. diese Hilfe für die Senioren zur festen Einrichtung in Selb geworden ist“, erläutert Annett Kotterer, 1. Vorsitzende des Diakonievereins. Auch Detlef Strößner kann nur Positives über das mittlerweile bewährte Projekt berichten. „Wir haben immer zwischen zwölf und 18 Personen, die das Angebot nutzen. Es gab vielleicht einen Tag an den ich mich erinnern kann, an dem es nur fünf Mitfahrer gab“, so der Unternehmer. Der Seniorenbus ist kein reiner Fahrdienst, oft wird den Nutzern beim Be- und Entladen von Rollatoren, aber auch beim Tragen der Einkäufe bis zur Wohnung geholfen. Viele Menschen nutzen das Angebot vor allem um zwischenmenschliche Kontakte zu knüpfen und gehen deshalb teilweise mehrmals die Woche zum Einkaufen, um unter Leute zu kommen.

Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch fasst abschließend zusammen: „Ich bin froh und auch ein bisschen stolz, dass sich der immense Aufwand gelohnt hat und das Projekt bis heute ein voller Erfolg ist. Ich danke sowohl dem Diakonieverein als auch Detlef Strößner für die hervorragende Arbeit der letzten Jahre. Und natürlich den Spendern, die das kostenlose Angebot erst möglich machen.“

Der Fahrplan des Seniorenbusses ist auf der Homepage der Stadt Selb einzusehen.

Auf dem Foto von links nach rechts: Detlef Strößner, Annett Kotterer und Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch vor dem neu angeschafften Seniorenbus