Bauprojekt im ehemaligen Bürgerpark:
In der jüngsten Sitzung des Selber Stadtrats berichtete Frank Nützel von der Firma NWS über den aktuellen Stand des Neubauprojektes im ehemaligen Bürgerpark. Das Vorhaben verbindet modernes Wohnen mit einer neuen städtischen Bibliothek und gilt als wichtiger Impuls für die Innenstadtentwicklung.
Der Bau schreitet planmäßig voran: Nach Abschluss der Kanalarbeiten stehen nun die Betonarbeiten für das Untergeschoss an. Noch vor Jahresende soll die Decke über der Tiefgarage gegossen sein, sodass Anfang 2026 die Arbeiten im Erdgeschoss starten können. Der Gewerbeteil soll laut Nützel Ende 2026 an die Stadt übergeben werden, anschließend beginnt der Innenausbau der Bibliothek. Der Einzug in die Wohnungen ist für Mitte 2027 vorgesehen.
Besonderes Augenmerk in der Stadtratssitzung galt den geplanten Änderungen. Aufgrund der hohen Nachfrage nach Wohnraum soll ein zusätzliches Stockwerk errichtet werden. Dadurch würden sechs weitere Wohnungen zwischen 60 und 95 Quadratmetern entstehen, die frei am Markt angeboten werden. Insgesamt werden 27 Wohnungen unterschiedlicher Größen realisiert – ein Teil davon durch einkommensorientierte Förderung gefördert, um auch Haushalten mit kleinem und mittlerem Einkommen attraktive Optionen zu bieten. Sämtliche Wohnungen sind barrierefrei erreichbar, zusätzlich wird eine spezielle Einheit für Rollstuhlfahrer geschaffen.
Auch architektonisch setzt das Projekt neue Akzente: Statt einer Putzfassade erhält das Gebäude eine vorvergraute Holzfassade aus Tanne. Diese ist langlebig, nahezu wartungsfrei und fügt sich optisch in die bestehende Bebauung ein. Ergänzend sorgen großzügige Fahrrad- und Kinderwagenräume, Paketfächer, E-Lademöglichkeiten, eine Tiefgarage mit 37 Stellplätzen sowie ein Spielplatz für zeitgemäßen Komfort. Mit der integrierten Stadtbücherei wird das Gebäude ein wichtiger Frequenzgeber in der Innenstadt.
Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch lobte die enge und konstruktive Zusammenarbeit mit allen Beteiligten: „Dieses Projekt ist ein Leuchtturm für unsere Innenstadt. Die Verbindung von neuem Wohnraum und moderner Bibliothek schafft einen klaren Mehrwert für Selb.“
Formell war eine Zustimmung des Stadtrats zur Änderung des Bebauungsplans erforderlich, da das zusätzliche Stockwerk eine Anpassung des bestehenden Rechtsrahmens nötig machte. Einstimmig entschied das Gremium, das Bauleitplanverfahren zur Änderung des Bebauungs- und Grünordnungsplanes Nr. 170 einzuleiten.