Das Selber Heimat- und Wiesenfest kurz belichtet!
(Text und Fotos von Lothar Schmid)
Markenzeichen für das Selber Wiesenfest ist nicht nur der Festzug der Schulkinder durch die Straßen der Stadt zum Goldberg,
übrigens einer der schönsten Festplätze weit und breit,
sondern auch so Kleinigkeiten wie ein hölzernes Blättchen, im Volksmund Wiesenfestabzeichen genannt.
1998 hat man sich auf die Porzellanstadt Selb besonnen, seit dem baumelt ein ca. 5-Mark großes Porzellanblättchen an den Handtaschen der Damen und ebenso traditionsbewusst an den Gürtelschlaufen der Herrenhosen.
Das von der Porzellangalerie Object ART entworfene und hergestellte Porzellanabzeichen wird sicherlich die Sammeltradition der Selber fortführen.
Erhältlich ist das neue Abzeichen an der "Wiesenfestpost" auf dem Festplatz, allerdings nur solange der Vorrat reicht!!!!
Hauptakteure des Selber Heimat- und Wiesenfestes sind natürlich die Schulkinder.
Bei meist heißem Sommerwetter marschieren, nach wie vor vom
Selber Spielmanns- und Fanfarenzug angeführt, die Schulklassen, bewaffnet mit Blumensträußen, Hahnenstangen, Armbrüsten, Stadt- und Landesfahnen in Richtung Festplatz.
Nachdem die Eltern ihre Sprösslinge aus dem ankommenden Getümmel aus Schülern, Lehrern, Musikern und Stadträten gepickt haben, geht es sofort weiter zu den Spielen.
Nicht nur Fußball und Handball stehen im Vordergrund. Viele Eltern und Großeltern denken an ihre eigene Schulzeit zurück, wenn es zum Reigentanz der Mädchen oder zum Hahnenschlagen, Kegeln und Armbrustschießen der Jungs geht. Immer beliebter werden die vorrangig von Teenagern dargebotenen Turn- und Gymnastikvorführungen.
Das ist alles????? Nein, Belohnung ...
für die Vorführungen sind Freifahrten auf den zahlreichen Fahrgeschäften, Bratwurstmarken oder Eis, natürlich von der Oma spendiert.
Noch ein Hinweis: Onkels und Tanten haben nach wie vor die Pflicht, einen Wiesenfestfünfer oder besser einen Zehner für das Festvergnügen der Kleinen zu berappen.
Die Eltern verteilen sich nach diesem ersten Stress auf dem Platz entweder ins Kaffeezelt des
THW Selb oder ins Bierzelt aber noch viel lieber unter die schattenspendenden Bäume des Festplatzes.
Eine kühle Maß hilft natürlich auch der ausgetrocknetsten Kehle über den Berg.
Man kann sich vorstellen, dass so mancher Durst, angefeuert von Livemusik, oft erst spät nachts gelöscht ist.
Da man solche Zeiten nicht vergisst, hat sich vor allem am Heimatabend mit der
Egertaler Blaskapelle eingebürgert, dass Familienmitglieder und ehemalige Selber aus ganz Deutschland am 2. Wochenende im Juli nach Selb reisen, um mit der Familie, alten Bekannten und oft auch bei Klassentreffen, alte Erinnerungen aufzufrischen.
Der Wiesenfestmontag hat neben dem Festzug der Kinder noch zwei weitere Attraktionen:
Vormittags der Frühschoppen im Festzelt ...
... und Abends den Einzug der Schulkinder zum Marktplatz der Stadt Selb.
Nachdem der Oberbürgermeister bei seiner Ansprache hoffentlich auch heuer wieder sagen kann, "der Petrus mou a´ Selber g`wesen sa",
steigen unter dem altbekannten "VIT- VAT HOCH SCHÄI WARS DOCH, VIT- VAT NIEDER, NÄCHST GAOUR` KOMMA WIEDER ....... "
Tausende von Luftballons in den Abendhimmel. Nur wer schon einmal dabei war, kennt den kalten Schauer, der fast allen Anwesenden über den Rücken läuft, wenn begleitet von der
Egertaler Blaskapelle "Kein schöner Land", "Unsere Heimat" (Heimat, Heimat, teure Heimat) und die "3.Strophe des Deutschlandliedes" von Hunderten gemeinsam gesungen wird.