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Ursprung des Selber Wiesenfestes
Geschichtlicher Ursprung des Selber Wiesenfestes
(Quelle siehe unten!)

29991806 legt Diakon Hagen einen Lehr-Obstgarten an. Es war der erste im ganzen Land.
Dies trug ihm so viel Lob über die Grenzen Selbs hinaus ein, dass im September 1806 der preußische Minister Karl August von Hardenberg eine öffentliche Belobigung für Diakon Hagen und seine Helfer ausfertigte, die diesen Obstbau-Lehrgarten geschaffen hatten.

Einweihung des Selber Obstgartens im kommenden Frühjahr (Baumblüte).
Am 10. Mai 1807 zog man in einer feierlichen Prozession mit Musik und unter Beteiligung der weltlichen und kirchlichen Honoratioren sowie der Schulen hinaus in diesen Lehrgarten. Diese Feier fand unter Beteiligung von weit mehr als tausend Personen (allein rd. 200 Schulkinder) statt. Erster Festzug um zwei Uhr nachmittags von der Kirche zum Obstgarten.

Aus der feierlichen Wiederholung dieser Belobigungsfeier mit Beteiligung der Schuljugend entstand das heutige Kinderfest. Einmal im Jahr veranstaltete man eine Gedenkfeier als Fest für die gesamte Bevölkerung. Am 10. Juli 1808 lud man zu einem „Obstbaum-Cultur-Fest".

1811 erfolgte die Bewilligung eines Volksfestes, unter der Bedingung, dass sich das Fest auf nur einen Tag beschränke und den Charakter eines reinen Kinderfestes haben sollte. Belustigungen für Erwachsene waren untersagt.

Innerhalb der nächsten vierzig Jahre fand das Fest jährlich für die Kinder als Unterrichtsgang, aber in unregelmäßigen Abständen von 2-3 Jahren für die Erwachsenen statt.

Laut Stadtschreiber Seybold wurde 1830 in Selb das erste „Wiesenfest" gefeiert.
Damals fester Bestandteil des Wiesenfestes war ein Gottesdienst in der Kirche, danach Festzug der Kinder vom Schulhaus (Pfaffenleithe) zum Festplatz (Lehrgarten) . Die Honoratioren wurden beim Rathaus abgeholt. Es gab Ansprachen, Kinderspiele und das Fest war auf Sonntagnachmittag beschränkt. Seit den 1830er Jahren kamen viele „Tausende" Gäste, das Fest war inzwischen zum Volksfest geworden unter Beteiligung der Gesangvereine und der Kapelle des „Stadtmusikus". Es gab einen Bierausschank und Verkauf von Esswaren. Für die Kinder endete das Fest bei Sonnenuntergang mit einem Einzug. Die Erwachsenen saßen noch bis 23:00 Uhr zusammen.

1851 letztes Wiesenfest in dieser Form vor dem Selber Brand. Nach dem Brand folgte eine zwölfjährige Pause.

Danach in unregelmäßigen Abständen, ein- bzw. zweijährig, teilw. an verschiedenen Orten (siehe auch „Zeittafel“).

1949 bis heute Jährlich am 2. Sonntag im Juli; Samstagabend bis Montag

Quelle:
Entnommen aus der Broschüre "Aus den Kindertagen des Selber Wiesenfestes" von Dieter Arzberger, erschienen 2002 im Verlag Gisela Arzberger, 95100 Selb-Oberweißenbach, ISBN 3-927313-29-7

 
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Pünktlich zu "200 Jahre Selber Wiesenfest" erschienen!

Das schönste Fest der Selber (2007)
>>Die Geschichte des Selber Wiesenfestes<<
mit Bildern aus der Sammlung von Horst Zeitler,
dem Fotoklub Selb und aus privaten Fotoalben

von Dieter Arzberger
Verlag: Gisela Arzberger, Selb-Oberweißenbach
ISBN: 978-3-927 313-45-3

   
Ausschnitt aus vorgenannten Buch,
Zeittafel zur Wiesenfest-Geschichte (Stand 2007):

1806 (15. Sept.) Belobigung des Schulreformers Magister Johann Friedrich Hagen durch König Friedrich Wilhelm III. v. Preußen.
1807

Eintägiges Fest zur Einweihung von Hagens Schul-Obstgarten,
das erste Wiesenfest (10. Mai 1807).

1808 Öffentliches Fest mit Musikgruppen und großer Beteiligung aus umliegenden Gemeinden in Hagens Garten.
1809-10 Jeweils im Mai oder Juni wird eine eintägige Veranstaltung in Hagens Schul-Obstgarten als Schulveranstaltung für Schulkinder von den Lehrern organisiert.
1811-29 Die Regierung genehmigte im Juni 1811 ein eintägiges Fest. Es findet nun alljährlich für die Schulkinder als reine Schulveranstaltung statt. In jedem zweiten Jahr wird es als öffentliches Fest auch für Erwachsene abgehalten.
1816/17 Das Wiesenfest fällt aus (Frost im Sommer, Missernte, Hungersnot)
1818-29 In zweijährigem Turnus öffentliches Volksfest, sonst als Schulfest.
1830 Das Fest wird von nun an "Wiesenfest" genannt und ist nicht mehr an den Schulgarten gebunden.
1831-41 Das Wiesenfest wird alle zwei bis drei Jahre veranstaltet, jetzt zweitägig.
1842

Wiesenfest entfällt (ein Jahr ohne Regen, Missernte, Hungersnot)

1843
und 1845
Zwei Wiesenfeste, dazwischen schulinterner "Tag der Schuljugend".
1846/47 Wegen Missernte ausgefallen (Unwetter, stark verregneter Sommer)
1848/51 Schulinterne Veranstaltungen, nicht öffentlich. 
1852-55 Wiesenfeste entfallen aus organisatorischen und wirtschaftlichen Überlegungen, Unlust.
1856-62 Nach dem Selber Stadtbrand am 18.3.1856 entfällt das Fest bis 1862.
1863-64 Zwei Wiederbelebungsversuche scheitern am Widerstand des Pfarrers.
1865 Eintägiges Fest im Garten des Webermeisters Zapf (23.7.1865), künftig in zweijährigem Turnus.
1867 Entfällt wegen schlechten Wetters.
1868-69 Eintägig in Zapf´s Garten, jeweils am 2. oder 3. Sonntag im Juli, eintägig.
1870 Geplant für den 24. Juli, wegen des deutsch-französischen Krieges 1870/71 kurzfristig abgesagt.
1871 Am zweiten Juli-Sonntag, als Friedensfest im Zapf´schen Garten, eintägig als Friedensfest mit Krieger-Ehrungen.
1872-75 Jeweils am zweiten Sonntag im Juli, eintägig in Zapfs Garten.
1876-81 Wahrscheinlich jeweils am zweiten Juli-Sonntag, zweitägig auf wechselnden Festplätzen (lückenhafte Unterlagen)
1882 Eintägiges Wiesenfest an der Wittelsbacherstraße.
1883 Entfällt, weil wieder ein 2-jähriger Turnus angestrebt wird. Ein Tag der Schuljugend findet statt. 
1884 Mehrere Feste: Vor dem Wiesenfest ein Landwirtschaftsfest mit Bezirks-Viehschau, am 2. Juli-Wochenende das Wiesenfest in herkömmlicher Form zweitägig im Zapf´schen Garten, eine Woche später ein Feuerwehrtag auf demselben Platz.
1885 Entfällt turnusmäßig.
1886 Am zweiten Juli-Sonntag, zweitägig. Schüler werden zum Festzug erstmals gleichartig eingekleidet.
1887  Erstmals sind auswärtige Schausteller zugelassen.
1888-99 Alle zwei Jahre, zweitägig auf dem "alten Festplatze" am Goldberg (östlich der Wunsiedler Straße), ab jetzt mit einem Karussell.
1900-03

Jährlich am zweiten Juli-Wochenende zweitägig auf der "Luitpoldhöhe" (Goldberg) mit kleinem Vergnügungspark.

1904 Zweitägig an der Weißenbacher Straße mit Vergnügungspark.
1905-08 Zweijähriger Turnus (1905, 1907), am Goldberg, zweitägig.
1909 Zweitägig, Goldberg, ersmals elektrisch (11./12.7.)
1910-13 Jährlich am zweiten Juli-Wochenende, zweitägig; Ab 1912 mit Kegelspiel für die Schuljugend.
1914-18 Erster Weltkrieg - Wiesenfest entfällt.
1919-20 Geplant, jeweils kurzfristig abgesagt. Es herrschen bürgerkriegähnliche Zustände in Selb.
1921 Wiesenfest am zweiten Juli-Wochenende, erstmals mit Betrieb am Samstagabend.
1922 Wegen Wirtschaftskrise eingeschränktes Wiesenfest, zweitägig im Schützengarten (9./10.7.)
1923 Wegen Inflation entfallen, lediglich ein kleines privates Ersatzfest an der Weißenbacher Straße findet statt.
1924 Erstes Bierzelt, vergrößerter Vergnügungspark.
1925 Normales Wiesenfest.
1926 Aufwändige 500-Jahr-Feier, anschließendes Wiesenfest.
1927 Katastrophales Hochwasser am Wiesenfestfreitag. Das bereits organisierte Wiesenfest entfällt weitgehend.
1928-39 "Normale" Wiesenfeste, zweitägig, jeweils am zweiten Juli-Sonntag.
1940-48 Entfällt wegen des zweiten Weltkriegs, danach wegen wirtschaftlicher Probleme bis zur Währungsreform.
seit 1949 Jährlich am zweiten Sonntag im Juli findet das Wiesenfest statt (inkl. Samstagabend und Montag)
1965-84 Hutschenreuther-Abende am Wiesenfestfreitag.
1967 Das Heimatlied "Teure Heimat" wird nicht mehr gesungen.
1974 Abschaffung des Einzugs am Wiesenfestsonntag, des Wiesenfestzuges am Montag und des Armbrustschießens.
1975 Wiedereinführung des Montag-Festzuges und des Armbrustschießens.
seit 1976 Das Wiesenfest findet in der heutigen Form statt (siehe Seite 137 in oben angegebenen Buch)
seit 1998 Statt der früher verpflichtenden Wiesenfestabzeichen gibt es Plaketten aus Porzellan (hergestellt von der Manufaktur Objekt Art)

Quelle:
Entnommen aus dem Buch  "Das schönste Fest der Selber" >>Die Geschichte des Selber Wiesenfestes<< von Dieter Arzberger, erschienen 2007 im Verlag Gisela Arzberger, 95100 Selb-Oberweißenbach, ISBN: 978-3-927 313-45-3

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